Bericht zum Geschäftsjahr 2022
Positiver Trend fortgesetzt
Die Bilanzsumme beläuft sich per 31. Dezember 2022 auf CHF 343,4 Mio. und reduzierte sich gegenüber 2021 um rund CHF 9,9 Mio. bzw. 2,8 %. Das Umlaufvermögen nimmt um 3,2 % zu.
Während die flüssigen Mittel und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund CHF 234’000 abnehmen, nehmen die übrigen kurzfristigen Forderungen (Vorauszahlung Kranken- und Unfallversicherung), die Vorräte und die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten um CHF 531’000 zu. Letztere mehrheitlich aufgrund der per Ende Dezember an eine Sicherheitsfirma abgegebenen Geldwerte, die erst Anfang Januar 2023 gutgeschrieben wurden.
Die Investitionen in das Anlagevermögen beliefen sich im Jahr 2022 auf CHF 3,6 Mio., die mehrheitlich der Werterhaltung des Dolder Grand zugutekamen. Bauliche Investitionen veranschlagten knapp CHF 450’000, und in die Fahrzeugflotte wurden CHF 344’000 investiert. Demgegenüber wurden erneut Kunstwerke in Höhe von CHF 1,9 Mio. veräussert. Nach Verbuchung der Abschreibungen ergibt sich eine Abnahme im Anlagevermögen von CHF 10,2 Mio.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nehmen um CHF 0,5 Mio. zu. Dies ist zum einen auf den wesentlich umsatzstärkeren Dezember im Berichtsjahr zurückzuführen, zum anderen auf Rechnungsstellungen betreffend der Investitionen, die während des 4. Quartals ausgelöst wurden.
Die kurzfristig verzinslichen Verbindlichkeiten nehmen durch die Rückzahlungen von Hypotheken und getätigte Amortisationen um CHF 3,85 Mio. ab.
Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten nehmen um CHF 1,37 Mio. zu. Davon entfallen im Rahmen der Jahresschlussrechnungen rund CHF 0,75 Mio. auf die Verbindlichkeiten gegenüber der BVG-Vorsorgestiftung und der Alters-, Hinterlassenen- und Arbeitslosenversicherung. Ebenso nehmen die Verbindlichkeiten gegenüber Gästen (Vorauszahlungen) und Gutscheinverkäufen um CHF 0,34 Mio. und gegenüber den Quellensteuerämtern um CHF 0,27 Mio. zu.
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten nehmen aufgrund erhöhter Verbindlichkeiten gegenüber dem Personal betreffend Ferien- und Ruhetagguthaben, einer erneuten Bonusrückstellung zugunsten des Personals sowie für die Abgrenzungen von Hypothekarzinsen, die entgegen den Vorjahren erst im Januar 2023 belastet wurden, zu. Dass sich die Zunahme der passiven Rechnungsabgrenzungsposten auf lediglich CHF 378’000 beläuft, ist der wegfallenden Kommissionsabgrenzung für «Leading Hotel of the World» im Berichtsjahr, der Auflösung von Garantiezahlungen sowie der Reduktion der Verbindlichkeiten gegenüber dem Klimafonds geschuldet.
Aufgrund des vorgängig erwähnten Forderungsverzichts von CHF 8,4 Mio. sowie aufgrund von Umbuchungen des Kontokorrents in Höhe von CHF 165’000 nimmt die Verbindlichkeit gegenüber dem Hauptaktionär um insgesamt 8,6 Mio. ab. Nach der Verrechnung des erwähnten Jahresgewinnes beträgt das Eigenkapital CHF 25,3 Mio. bzw. 7,4 % der Bilanzsumme.
Der positive Trend aus dem Vorjahr setzte sich über das gesamte Berichtsjahr fort. Der Ertrag von CHF 63,3 Mio. nimmt im Vergleich zum Vorjahr um CHF 8,8 Mio. bzw. 16,1 % zu. Die Zunahme in der Rooms Division beläuft sich dabei auf CHF 5,6 Mio. bzw. 20 %, im Food & Beverage (F & B) auf CHF 2,5 Mio. bzw. 13,7 % und im Spa auf CHF 957’000 bzw. 20,3 %. Der Sachverhalt, dass das Dolder Bad und das Dolder Sportrestaurant seit dem 1. Januar 2022 neu zur Dolder Eis & Bad AG gehören, zeigt sich darin, dass die Ertragszunahme im F & B wegen des gesamten Wegfalls der Erlöse aus dem Nebenbetrieb in Prozent ausgedrückt nicht so hoch ausfällt wie in den beiden anderen Profit Centers.
Der Materialaufwand, der fast ausschliesslich durch das F & B generiert wird, nimmt um CHF 426’000 bzw. 7,2 % zu.
Der direkte Betriebsaufwand nimmt um 25 % bzw. CHF 1,2 Mio. zu, wovon allein CHF 430’000 auf die Position Kommission entfallen. Weiter nehmen die Positionen Beherbergungsmaterial, Gästeunterhaltung, Wäschereinigung, Blumen/Dekorationen und die Veranstaltungstechnik gesamthaft um CHF 640’000 zu.
Die Personalkosten erhöhen sich um CHF 3,4 Mio. bzw. 12,5 %. In Relation zum Umsatz aber reduzieren sich die Personalkosten im Jahr 2022 von 49,9 % auf 48,4 % bzw. um 1,5 Prozentpunkte. Kurzarbeitsentschädigungen haben wir im Vergleich zu den Vorjahren nicht beantragt.
Der übrige Betriebsaufwand nimmt um knapp CHF 1 Mio. zu. Während sich die Positionen Debitorenverlust, Auflösung Delkredere und Bewachungskosten (Wegfall der Einlasskontrollen in Zusammenhang mit COVID-19) in Höhe von CHF 570’000 positiv auswirken, nehmen die Sales- und Marketingaktivitäten um CHF 1,1 Mio. zu. Weitere Hauptfaktoren für die Zunahme sind die Positionen Energiekosten (CHF 315’000) und Kreditkartenkommissionen (CHF 150’000).
Der Verwaltungsaufwand nimmt um 17,9 % zu. Mitverursacher dafür ist auch die Generalversammlung, die erstmals seit 2020 wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden konnte.
Der Unterhaltsaufwand nimmt um CHF 380’000 Mio. bzw. 9,8 % zu, wobei erneut keine Einzelpositionen zu nennen sind. Zu erwähnen sind die vielen Preiserhöhungen unserer Lieferanten und Partner, die ebenfalls mit steigenden Energiekosten zu kämpfen haben. Der im Zusammenhang mit der Kooperation mit der Initiative «Cause We Care» der Stiftung myclimate anfallende Aufwand nimmt um CHF 38’000 zu. Der Aufwand steht im direkten Zusammenhang mit den von unseren Gästen geleisteten Beiträgen, um ihren Hotelaufenthalt klimaneutral gestalten zu können.
Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von CHF 7,67 Mio. verbessert sich zum Vorjahr um CHF 2,17 Mio.
Die im Vorjahresvergleich erhöhten Abschreibungen von CHF 11,9 Mio. sind der vollständigen Ausbuchung der Machbarkeitsstudie Dolder Waldhaus geschuldet.
Das Finanzergebnis verbessert sich um CHF 0,55 Mio. Aufgrund des Forderungsverzichtes aus dem Vorjahr und der reduzierten Darlehen verringern sich die Hypothekarzinsen gegenüber dem Hauptaktionär. Die Darlehen des Hauptaktionärs sind im Finanzaufwand 2022 mit 1,25 % verzinst, wie gewohnt analog dem hypothekarischen Referenzzinssatz bei Mietverhältnissen (BWO).
Der Hauptaktionär erklärt sich wiederum bereit, auf Forderungen unwiederbringlich zu verzichten. Für das Geschäftsjahr 2022 beläuft sich dieser Forderungsverzicht auf CHF 8,4 Mio. Dieser Forderungsverzicht ist vollumfänglich im ausserordentlichen oder periodenfremden Ertrag enthalten. Zusätzlich sind in der Position auch erhaltene Garantiezahlungen in Höhe von CHF 90’000 und der Verkauf aus Anlagevermögen in Höhe von CHF 38’069 erfasst.
Aufgrund aller vorgenannten Elemente schliesst das Jahr 2022 somit mit einem Gewinn von CHF 30’530.
Der Cashflow oder Geldfluss aus operativer Geschäftstätigkeit hat gegenüber 2021 um CHF 0,96 Mio. abgenommen. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen über CHF 2,17 Mio. und die Zunahme der Kreditoren über gesamthaft CHF 1,14 Mio. wirken sich positiv aus. Dem entgegen wirkt primär die Zinszahlung für Aktionärsdarlehen über CHF 2,89 Mio. Zudem entfällt im Berichtsjahr der Beitrag aus dem Härtefallprogramm über CHF 0,75 Mio., und die passiven Rechnungsabgrenzungsposten reduzieren sich um CHF 931’000. Im Bereich Investitionen sind wiederum die bereits unter der Rubrik Anlagevermögen erwähnten Tatbestände in anderer Form dargestellt. Dasselbe gilt für den Bereich Finanzierung. Auch hier sind die vorgängig erwähnten Transaktionen im langfristigen Fremdkapital nochmals detailliert aufgeführt.
Die Anzahl der Übernachtungen stieg um 6’066 bzw. 10,9 % auf 61’925 und die Anzahl der belegten Zimmer um 4’343 bzw. 12,9 % auf 37’890, was einer durchschnittlichen Belegung von 59,3 % entspricht (Vorjahr 52,5 %). Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der durchschnittliche Zimmerpreis mit CHF 842 um CHF 48. Der Ertrag im Rooms-Bereich erhöhte sich insgesamt um CHF 5,6 Mio. bzw. 20 % auf CHF 33,5 Mio. Der Umsatz F & B in Höhe von CHF 21,1 Mio. nimmt unter anderem auch durch die gestiegenen Übernachtungszahlen um CHF 3,7 Mio. bzw. 21 % zu. Vor allem aber trägt der Eventbereich, im Berichtsjahr ohne jegliche COVID-19-Einschränkungen, mit einem Ertrag von CHF 6,4 Mio. (Vorjahr CHF 3,4 Mio.) dazu bei. Wie die beiden vorgängig erwähnten Profit Center steigert sich auch der Spa-Bereich um über 20 %. Der Ertrag beläuft sich auf CHF 5,7 Mio. und nimmt somit um CHF 0,96 Mio. zu.
Den vorstehenden Erläuterungen zu den Positionen Materialaufwand und direkter Betriebsaufwand ist nichts hinzuzufügen.
Die Personalkosten steigen zwar um CHF 4 Mio. bzw. 15,7 %, in Relation zum Umsatz aber belaufen sie sich im Geschäftsjahr auf 48,1 % (Vorjahr knapp unter 50 %), was eine Verbesserung von rund 1,9 Prozentpunkten bedeutet.
Die übrigen Aufwandspositionen wurden ebenso bereits in der Erfolgsrechnungsübersicht kommentiert, womit sich für das Dolder Grand ein betriebliches Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von CHF 7,74 Mio. ergibt, welches um CHF 2,66 Mio. besser ausfällt als das Vorjahresergebnis. Nach Abschreibungen und Finanzergebnis resultiert für The Dolder Grand ein Jahresverlust von CHF 6,94 Mio. (Vorjahr 10,18 Mio.).
Aus dem Zwischennutzungsvertrag für das Dolder Waldhaus mit der Projekt Interim GmbH resultierten für das Berichtsjahr gewinnbasierte Mieteinnahmen im Umfang von knapp CHF 66’000 (Vorjahr CHF 135’000). Der Rückgang ist auf die gestiegenen Energiepreise zurückzuführen. In der Zwischenzeit wurden die Verträge mit den Zwischennutzern angepasst, die positiven Auswirkungen auf den Gewinn werden aber erst im Jahr 2023 spürbar sein. Die Einnahmen wurden wie in den Vorjahren vollständig zugunsten allfällig unabwendbarer Renovationsmassnahmen im Dolder Waldhaus zurückgestellt.
Das Geschäftsjahr der Dolder Eis & Bad AG läuft vom 1. April 2022 bis 31. März 2023. Das gute Wetter, im Sommer, aber vor allen Dingen im Winter, trägt zu einem erfolgreichen Geschäftsverlauf bei.
Im Berichtsjahr präsentierten sich sowohl die Ertrags- als auch die Kostenseite als recht konstant. Die Mehrerlöse bei den Personalunterkünften sorgten grösstenteils für ein um CHF 25’000 verbessertes Nettoergebnis von CHF 650’000.
Das Risikomanagement umfasst sowohl Finanz- als auch operative Risiken. Unter dem Begriff Risiko wird die Möglichkeit verstanden, dass ein negatives Ereignis eintritt, welches die Zielerreichung des Unternehmens nachteilig beeinflusst. Die jährlich in strukturierter Form identifizierten Risiken unterliegen dem Monitoring durch das Management. Die aus der Risikobeurteilung resultierenden präventiven und minimierenden Massnahmen zur Behandlung von Risiken gelten als integraler Bestandteil der Managementverantwortung.